Die Entscheidung, einen Hund zu adoptieren, ist eine wunderbare und bereichernde Erfahrung. Du gibst einem Tier in Not eine zweite Chance und bereicherst Dein Leben mit einem treuen Begleiter.
Doch gerade in den ersten Tagen und Wochen nach der Adoption ist es entscheidend, besondere Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um die Sicherheit Deines neuen Familienmitglieds zu gewährleisten.
In diesem Beitrag erfährst Du alles Wichtige über die richtige Sicherung Deines Hundes nach der Adoption und warum sie so wichtig ist.
Warum ist die richtige Sicherung so wichtig?
Immer wieder liest man Schlagzeilen wie:
- „Hund aus dem Ausland bei Ankunft entlaufen“
- „Hund entlaufen, erst 2 Tage in Deutschland“
- „Angsthund entlaufen, bitte keine Einfangversuche“
Leider enden viele dieser Geschichten tragisch: Die Hunde werden überfahren, verletzen sich schwer oder verschwinden spurlos. Diese Situationen sind nicht nur für das Tier lebensgefährlich, sondern auch für Dich als neuen Besitzer äußerst belastend.
Viele Menschen denken, dass ein geretteter Hund sofort erkennt, dass er nun in Sicherheit ist und ihnen dankbar sein wird. Doch das Gegenteil ist oft der Fall. Dein neuer Hund wurde aus seiner gewohnten Umgebung gerissen, hat möglicherweise eine lange Reise hinter sich und findet sich plötzlich in einer völlig fremden Umgebung wieder – umgeben von unbekannten Menschen, Gerüchen und Geräuschen.
Ohne eine bereits aufgebaute Bindung besteht ein hohes Risiko, dass der Hund in Panik gerät und versucht zu fliehen. In diesem Zustand schaltet er in den Überlebensmodus und reagiert nicht auf Rufe oder bekannte Signale. Ein entlaufener Hund kann hunderte Kilometer zurücklegen oder in gefährliche Situationen geraten.
Wie kannst Du ein Entlaufen verhindern?
Die gute Nachricht ist: Mit den richtigen Maßnahmen kannst Du das Risiko deutlich minimieren.
1. Das Sicherheitsgeschirr
Ein gut sitzendes Sicherheitsgeschirr ist unerlässlich. Im Gegensatz zu herkömmlichen Geschirren verfügt ein Sicherheits- oder Panikgeschirr über einen dritten Gurt, der hinter dem Rippenbogen sitzt. Dieser zusätzliche Gurt verhindert, dass der Hund rückwärts aus dem Geschirr schlüpfen kann.
- Anpassung des Geschirrs: Stelle sicher, dass das Geschirr eng genug sitzt, ohne den Hund einzuschnüren. Zwischen Geschirr und Körper sollte etwa eine Fingerbreite Platz sein.
- Qualität zählt: Investiere in ein hochwertiges Geschirr. Es sollte robust sein und keine Mängel aufweisen.
- Gewöhnung: Lasse Deinen Hund das Geschirr bereits im Haus tragen, damit er sich daran gewöhnt.
2. Doppelte Sicherung mit Halsband und Leinen
Zusätzlich zum Sicherheitsgeschirr solltest Du ein passendes Halsband verwenden und Deinen Hund zweifach sichern:
- Zwei Leinen: Befestige eine Leine am Halsband und halte sie in der Hand. Die zweite Leine wird am Geschirr befestigt und an Deinem Körper fixiert (z. B. mit einem Bauchgurt).
- Warum doppelt sichern? Sollte eine Leine reißen, Dir aus der Hand rutschen oder sich der Hund aus einem der Sicherungen befreien, ist er immer noch gesichert.
- Sicherung am Körper: Die Leine, die am Geschirr befestigt ist, sollte sicher an Dir befestigt sein, um zusätzliche Sicherheit zu bieten.
Verständnis für Deinen neuen Hund
Es ist wichtig, sich in die Lage Deines Hundes zu versetzen:
- Unbekannte Umgebung: Alles ist neu für ihn – Menschen, Gerüche, Geräusche.
- Keine Bindung: Die Bindung zu Dir muss erst aufgebaut werden. Das braucht Zeit.
- Mögliche Ängste: Vorherige schlechte Erfahrungen können zu Unsicherheit oder Angst führen.
Sei geduldig und verständnisvoll. Gib Deinem Hund Zeit, sich an Dich und sein neues Zuhause zu gewöhnen.
Gefahren
Ein entlaufener Hund ist zahlreichen Gefahren ausgesetzt:
- Verkehr: Er könnte auf Straßen laufen und von Autos erfasst werden.
- Verletzungen: Gefahren durch Bahngleise, Schluchten oder andere Hindernisse.
- Stress und Panik: Der Hund gerät in Panik und reagiert nicht auf Rufe oder bekannte Geräusche.
- Schwierige Rettung: Das Einfangen eines entlaufenen Hundes erfordert oft professionelle Hilfe und spezielles Equipment.
Tipps für die ersten Tage und Wochen
1. Ruhig bleiben!
- Keine Hektik: Vermeide laute Geräusche und viele Besucher in den ersten Tagen.
- Routinen etablieren: Feste Fütterungs- und Spazierzeiten geben Sicherheit.
- Beobachten: Achte auf das Verhalten Deines Hundes und erkenne Stresssignale frühzeitig.
2. Eine sichere Umgebung
- Wohnung sichern: Schließe Türen und Fenster, sichere Balkone und prüfe Zäune im Garten auf mögliche Schlupflöcher.
- Gefahrenquellen entfernen: Giftige Pflanzen, Kabel oder kleine Gegenstände sollten unzugänglich sein.
3. Geduld und Verständnis
- Zeit geben: Jeder Hund ist anders. Einige brauchen mehr Zeit, um anzukommen.
- Positive Verstärkung: Belohne gewünschtes Verhalten mit Lob und Leckerlis.
- Professionelle Hilfe: Bei Unsicherheiten kann ein Hundetrainer wertvolle Unterstützung bieten.
Die Bindung
Zu guter Letzt: Eine starke Bindung zwischen Dir und Deinem Hund reduziert das Risiko, dass er entläuft, erheblich. So kannst Du die Bindung stärken:
- Gemeinsame Aktivitäten: Spaziergänge, Spiele und Trainingseinheiten fördern das Vertrauen.
- Körperliche Nähe: Lasse Deinen Hund in seinem Tempo Nähe suchen.
- Kommunikation: Lerne die Körpersprache Deines Hundes zu verstehen.
Fazit
Die richtige Sicherung bei der Adoption eines Hundes ist entscheidend für die Sicherheit und das Wohlbefinden Deines neuen Familienmitglieds. Durch den Einsatz eines Sicherheitsgeschirrs, die doppelte Sicherung mit Halsband und Leinen sowie Achtsamkeit im Umgang kannst Du das Risiko eines Entlaufens deutlich reduzieren.
Denke immer daran: Sicherheit geht vor. Die Anfangszeit mag etwas mehr Vorsicht erfordern, aber sie legt den Grundstein für eine lange und glückliche gemeinsame Zukunft.
Hast Du Fragen oder brauchst Du Unterstützung?
Wir sind für Dich da! Wenn Du weitere Informationen zur richtigen Sicherung, zur Adoption oder zur Eingewöhnung Deines Hundes benötigst, zögere nicht, uns zu kontaktieren.